Noch einmal Sommer: Das letzte richtig warme Wochenende lockt mich in die Berge. Weit ist der Weg dorthin zum Glück nicht: zehn Minuten mit dem Fahrrad und ich kann starten, diesmal das erste steile Stück mit der Seilbahn. Neben mir im Lift ein Pärchen, das sich über die sonnigen Tage seines Urlaubs freut. Angesichts eines oft verregneten Sommers ein Glücksgriff bei der Urlaubplanung.
Ein festes Ziel habe ich nicht – eher eine Idee, wo es hingehen soll. Erst einmal weiter hinauf, dann Richtung Österreich wieder hinab. Die erste Hütte auf dem Weg hat schon geschlossen, volle Getränkekästen vor der Tür und eine Kassenbox laden dennoch zum Rasten ein. Auch hier ergeben sich kurze Gespräche mit anderen Wanderern. Ich mag diese Begegnungen: Man teilt eine Bank, ein paar Worte, prostet sich zu und geht dann weiter, jeder in seine Richtung aber doch ein bisschen bereichert.
Auch im Alltag habe ich mir in diesem Monat mehr Raum für mich geschaffen. Mehr draußen sein, mehr Spaziergänge, mehr Durchatmen, bevor es an den Schreibtisch geht. Ich habe wieder Zeit für mein Hobby gefunden, das Zeichnen von Tierporträts mit Pastellstiften. Die Wahl eines Motivs, das mich anspricht, dauert manchmal fast genauso lange wie die Zeichnung selbst. Diesmal war es ein flauschiges Entenküken auf dem Wasser. Eine Herausforderung, denn hier gehört der „Hintergrund“ zwingend dazu. Die Spiegelung des Kükens macht das Bild erst komplett. Ich habe es gewagt – und zu Ende gebracht.
Draußen beginnt langsam der Herbst. Morgens liegt schon Nebel auf den Wiesen. Die Pflanzen färben sich braun, Spinnen weben zwischen den Gräsern ihre Netze. Die Sommerferien sind vorbei – es ist merklich ruhiger geworden im Ort. Nun kommen noch all diejenigen zum Urlauben ins Allgäu, die keine schulpflichtigen Kinder haben. Der Lesekreis in unserer wunderbaren Bücherstube hat wieder begonnen. Etwa neunmal im Jahr treffen wir uns – neun bis zehn leidenschaftliche Leserinnen und Leser im Alter von 45 bis 85 – und sprechen über ein Buch, das beim vorherigen Termin ausgewählt wurde.
Im Juli hatten wir uns für „Oben Erde, unten Himmel“ von Milena Michiko Flašar entschieden – ein wunderbares Buch über eine junge Frau in Japan, Single mit Hamster, die sich in ihrem Alleinsein eingerichtet hat. Bei einem neuen Job – dem Reinigen von Wohnungen, in denen Menschen alleine und längere Zeit unbemerkt von anderen gestorben sind – findet sie nicht nur zu sich selbst, sondern auch zu einer Wahlfamilie. Dieses Bild hat mich berührt. Es passt zu dieser Jahreszeit, in der man merkt, wie wichtig Bindung und Zuwendung sind, gerade wenn vieles vergeht.
Vor zwei Jahren begann für mich und meinen Vater in dieser Zeit sein letztes Kapitel. Nach einer Krebsdiagnose im Sommer und einer Augenoperation hatten wir beide uns für einen Platz im Pflegeheim entschieden. Das Universum hat viele Fäden gezogen und wir fanden binnen zwei Tagen einen Platz im Heim in Nesselwang. Uns blieben damals noch zwei intensive, liebevolle und schöne gemeinsame Monate. In diesem Wochen denke ich oft daran, dass es damals nicht nur das Ende des Sommers war, sondern auch der Beginn des Abschieds von meinem Papa.
Der September war in diesem Jahr für mich ein Monat der Übergänge: Wärme und Kühle, Begegnung und Rückzug, Gegenwart und Erinnerung. Er hat mir Arbeit, aber auch Ruhe geschenkt: Spaziergänge, Zeichnen, Bergluft. Jetzt kann er kommen, der Oktober, mit spürbar kürzeren Tagen, klarer Luft – und vermutlich mit Winterreifen.
In einer Welt voller Apps, Passwortmanager und Cloud-Tools gibt es ein Hilfsmittel, das seit Jahrhunderten ungeschlagen ist: das gute alte Notizbuch.
Ich habe in 30 Jahren Arbeitsleben festgestellt, dass ein Notizbuch das Einzige ist, das wirklich funktioniert. Schon deshalb, weil ich es immer wiederfinde. Klebezettel dagegen verschwinden zuverlässig auf Nimmerwiedersehen (natürlich nur die mit den wichtigen Infos, nie der Einkaufszettel). Telefonnummern, hastig auf die Schreibtischunterlage gekritzelt, lassen sich später garantiert keinem Namen mehr zuordnen. Das Notizbuch dagegen bleibt. Und es ist einfach zu groß, um im Alltag unterzugehen.
Als Journalistin sind Notizen für mich unverzichtbar. Bei Telefonaten schreibe ich oft 10, 20 Seiten mit. Dafür sidn die einfachen Ringbücher ideal. Gleichzeitig liebe ich schöne Printerzeugnisse: liebevoll gestaltete Kalender, schöneTerminplaner, Notizbücher mit schmuckvollen Umschlägen. Allerdings sind die hübsch gebundenen Bücher im Alltag oft unpraktisch.
Warum also nicht das Schöne mit dem Nützlichen verbinden – und damit für eine Firma gleich doppelten Mehrwert schaffen? So entstand die Idee zu unserem individualisierbaren Notizbuch für Landschaftsgärtner.
Was unser Notizbuch besonders macht:
Ihr Logo vorne drauf: Der Umschlag wird mit Firmenlogo und Adresse bedruckt. So wird das Buch zum Aushängeschild.
Spiralbindung: Es bleibt flach liegen – egal ob im Büro oder auf der Baustelle.
Kombinierte Seiten: Karierte und linierte Seiten im Wechsel sind perfekt für Mitschriften und kleine Pflanz- oder Gartenskizzen.
GaLaBau-Motive: Gartenbilder, in Zeichnungen umgesetzt, ziehen sich durch den Innenteil und zeigen, was Sie Tag für Tag tun.
Praktisches A5-Format: handlich genug für unterwegs, groß genug zum ernsthaften Arbeiten.
Das Notizbuch eignet sich nicht nur für den eigenen Gebrauch, sondern auch als Kundengeschenk. So bleibt Ihre GaLaBau-Firma bei jeder Notiz im Gedächtnis, Tag für Tag. Und : Einmal individualisiert, können Sie die Notizbücher jederzeit unkompliziert bei uns nachbestellen.
Schon früh wusste ich: Mein Beruf muss mit Schreiben zu tun haben. Doch der Weg dahin war alles andere als geradlinig. Ich habe mich beworben – bei Tageszeitungen, bei Journalistenschulen, bei Fachverlagen. Überall Absagen. Nach einem Ausflug in die PR-Welt (siehe Blogbeitrag) bekam ich schließlich ein Volontariat beim Holzmann Verlag in Bad Wörishofen. Meine Stationen für je ein halbes Jahr: das handwerk magazin, die Fleischerei, eine Zeitschrift namens Geldinstitute und Versicherungsbetriebe sowie die Deutsche Handwerkszeitung.
Hier habe ich meine Liebe zum Handwerk entdeckt. Damals schien es ein Wermutstropfen, nicht bei einer großen Tages- oder Wochenzeitung gelandet zu sein – heute weiß ich: Es war ein Glücksfall.
Nach dem Volontariat folgte ein kurzer Ausflug zu einer Hochschulzeitung. Dann bin ich in der Grünen Branche angekommen – und geblieben. Seit 25 Jahren erlebe ich hier eine Mischung aus Unternehmertum, Bodenständigkeit und Kreativität, die mich bis heute begeistert. Ich mag die Branche, ich mag die Menschen dort, ich mag diese Mischung.
Heute bin ich unendlich froh, dass ich im Fachjournalismus tätig bin. Es gibt einen Spruch im Journalismus „Schlechte Nachrichten sind gute Nachrichten“. Studien bestätigen: Negatives verbreitet sich schneller, prägt unser Weltbild stärker – und verkauft sich besser. Das hängt unter anderem mit unserer „menschlichen Programmierung“ zusammen: Es ist überlebenswichtig, Bedrohungen rechtzeitig wahrzunehmen.
Hätte es mit der Journalistenschule, der Anstellung bei einer Tageszeitung oder einem politischen Magazin geklappt, würde ich mir heute vielleicht auch reißerische Schlagzeilen überlegen. Dass es anders gekommen ist, dafür bin ich sehr dankbar. Zum einen habe ich als freiberufliche Journalistin das große Privileg, meine Themen selbst wählen zu dürfen.
Ich liebe es, Unternehmen zu porträtieren, ich finde es spannend, etwas über Materialien zu recherchieren, ich finde alles wichtig, was mit Kommunikation und Mitarbeiterführung zu tun hat. Das Allerwichtigste: Ich muss nicht ständig nach Negativem suchen. Ich darf darüber schreiben, was wächst, was gelingt, was Unternehmen besonders macht, welche Entwicklungen es gibt, um Produkte ressourcenschonender, haltbarer, besser recycelbar zu machen und wie Zusammenarbeit gelingt.
Ich bin der festen Überzeugung, dass der Fokus auf das, was funktioniert, mein persönliches Weltbild prägt. Was ich heute weiß: Ich wäre keine gute investigative Journalistin geworden. Ich bin – immer noch – davon überzeugt, dass die meisten Menschen ihr Bestes geben bzw. das tun, was ihnen im Moment gerade möglich ist. Vielleicht bin ich einfach eine Optimistin. Aber genau das möchte ich bleiben – als Journalistin und als Mensch.
August ist der Monat der Urlaubsbilder. In Storys, Feeds, im Whats App-Status – überall posten meine Kontakte Fotos von Füßen im Sand, dem Blick aufs Meer oder von einem Berggipfel, leckeren Drinks und neuen Eindrücken auf ihren Reisen. Bei mir: Fehlanzeige. Mein August bestand aus Telefonaten, Tippen am Schreibtisch und Wochenenddiensten im Kino. Die einzigen Höhenmeter verdanke ich der Lage meines Wohnorts im Allgäu.
Ich liebe meinen Job. Ich darf zuhören, Fragen stellen, Geschichten sammeln und daraus Texte machen. Die Telefonate führten mich quer durch Deutschland und immer wieder zu neuen Entdeckungen und Erkenntnissen. Was persönliche Erlebnisse und Eindrücke angeht, blieb der August blass. Mein iphone enthält ein paar neue Katzenbilder, ein paar Schnappschüsse von meinem Arbeitsweg und von meinen sporadischen Frühsportrunden – aber nichts, was ich in eine spannende Collage packen könnte.
Der Nebenjob im Kino brachte ein bisschen Abwechslung, weil ich dort Menschen begegne, im Gegensatz zu meinem Solo-Büro in Nesselwang. Da ich im Kino immer noch „der Lehrling“ bin, war es zwar bunt, aber auch anstrengend. Zumindest passierte dort etwas – wenn auch mehr auf der Leinwand als in meinem eigenen Leben.
Ich wohne dort, wo andere Urlaub machen, habe Berge, Seen und Wiesen direkt vor der Haustür. Im August habe ich sie kaum wahrgenommen. Eigentlich schade. Dass ich meine Arbeit liebe, ist einerseits ein Privileg. Andererseits muss ich aufpassen, dass sie mich nicht verschluckt. Der August ging rasend schnell vorbei und mir ist davon kaum etwas in Erinnerung. Das Highlight des Monats: eine selbst reparierte Waschmaschine.
Auch wenn mich Urlaub schon öfter mehr gestresst hat als mein Beruf: arbeitsfreie Zeit, die man nicht müde auf dem Sofa verbringt, ist trotzdem wichtig. Mein Fazit für diesen August: Arbeit darf nicht mehr das Einzige sein, was bleibt, wenn ich auf meinen Monat zurückschaue. Für den September nehme ich mir deshalb vor, mehr Momente zu sammeln, die im Gedächtnis bleiben. Mehr kleine Abenteuer, mehr Berge, Seen und Wiesen, mehr Erlebnisse – allein und gemeinsam.
Als ich mich als freiberufliche Journalistin für die Grüne Branche selbstständig machte, dachte ich vor allem an Recherche, Fachartikel und daran, wie ich mit Schreiben die nächsten Jahre Geld verdienen soll – aber nicht an Katzen.
Zunächst war da nur mein heimischer Schreibtisch mit sehr viel Ruhe und ohne Kollegen und Kolleginnen. Und dann: regelmäßiger Besuch aus der Nachbarwohnung – auf vier Pfoten, mit großen Augen und viel Fell.
Katzenfan war ich schon immer. Trotzdem hatte ich mir nie ein eigenes Haustier angeschafft – ich war schließlich mit dem Satz groß geworden: „Mit Hund oder Katze kannst du nie in den Urlaub fahren!“ Wellensittiche waren das höchste der Gefühle. Aber nun war da diese Katze. Sie kam, sah – und schlief. Täglich, am liebsten auf der Couch, die sich im selben Zimmer befand wie mein Schreibtisch. Und sie störte kein bisschen, im Gegenteil.
Eines Abends siegte die Neugier. Ich klingelte bei den Nachbarn: „Woher habt ihr eigentlich eure Mieze?“ Die Antwort: aus dem Tierheim. Und noch mehr: „Wir bringen sie morgen zurück – sie versteht sich nicht mit unserer anderen Katze.“
Fünf Minuten später hatte ich mehr als nur eine Antwort: Ich hatte eine Katze, ein geliehenes Katzenklo, zwei Näpfe und ein Starterpaket Futter. Mein Homeoffice hatte ein neues Teammitglied – die erste flauschige Mitarbeiterin war eingestellt. Unbefristet, versteht sich.
Minou war Seelentrösterin, Kollegin und Inspirationsquelle in einem. Heute lebt sie leider nicht mehr, aber ihre Nachfolge ist gesichert: Inzwischen besteht mein tierisches Backoffice-Team aus vier pelzigen Persönlichkeiten, jede mit einem ganz eigenen Spezialgebiet.
Jede Menge grüne Geschichte(n), Popcorn im Nebenjob und ein überraschender Roller-Deal: Im Juli gab’s was zu feiern, nämlich 25 Jahre Journalismus mit Schwerpunkt Garten- und Landschaftsbau. Seit einem Vierteljahrhundert schreibe, fotografiere und texte ich für die Grüne Branche. Für die Pflanzen sind andere zuständig – ich interessiere mich für die Menschen, die Prozesse und die Geschichten dahinter. Wer sich dafür interessiert, wie ich zur Grünen Branche kam: hier gehts zum Video.
Mit meinem langjährigen Partner Thomas Pichler (Grafik) sind viele kreative Projekte entstanden: von der GaLaBau-Kundenzeitschrift „GartenVisionen“über Broschüren, Flyer, Logos bis hin zu Werbepostkarten. Mit dem Landschaftsgärtner Jörg Biegert entstand ein Gartenpflegebuch, und ganz nebenbei durfte ich mich auch als Buchautorin eines Zen-Garten-Buchs verwirklichen. Kurz: Ich bin stolz, Teil dieser lebendigen, vielfältigen Branche zu sein.
Nebenjob mit Popcorn & Perspektivwechsel
Und weil ich offenbar nicht ausgelastet bin, arbeite ich seit Juli auch im Alpenfilmtheater Füssen. Mal an der Theke, mal als – ja, tatsächlich noch so genannt – Platzanweiserin. Nach 30 Jahren Print weiß ich, wie Fachtexte rundlaufen müssen. Aber an der Kinokasse ist plötzlich alles neu: Technik, Tempo, Teamarbeit.
Was ich daraus mitnehme? Geduld mit mir selbst – und die Erkenntnis: Anfängerin sein fühlt sich ungewohnt an.
Kleine Mopeds und große Zufälle
Nach einer Kino-Schicht am Sonntag wollte ich in Nesselwang nur schnell tanken. Mein alter Peugeot-Roller dümpelte seit Jahren mit leerer Batterie im Schuppen. Als ich an der Tanksäule mit einem Mann ins Gespräch kam, stellte sich heraus: Er sucht genau so einen Roller für seine Freundin. Zehn Minuten später standen wir am Schuppen und der Roller wechselte für 300 € die Besitzerin. Zufall? Vielleicht. Timing? Ganz sicher.
Kreative Bühne für Verborgene Talente
Auch als Künstlerin war ich im Juli aktiv. Bei der Nesselwanger Ausstellung „Verborgene Talente“ konnte ich – wie 2024 – meine Tierporträts in Pastell zeigen. Ich liebe diese Ausstellung, weil sie für alle offen ist: jung oder alt, Handwerkerin oder Akademiker, Aquarell oder Holzskulptur – hier zählt nur die Freude am Gestalten.
Es tut sich was in der Kreativküche: Gemeinsam mit Grafiker Thomas Pichler arbeite ich an einem neuen Printprodukt speziell für die Grüne Branche – individualisierbar, hochwertig, als Geschenk für gute Kunden gedacht. Wer wissen will, was da kommt: Am besten meinen Social-Media-Kanälen folgen.
Mein tierisches Backoffice-Team bekommt im August eine eigene Mini-Serie auf Instagram & Co.
Neue Blogideen rund um grüne Kommunikation, GaLaBau-Fachjournalismus und meine Arbeit als Texterin für grüne Themen sind in Vorbereitung.
Mein Büro war nie ein typischer Arbeitsraum sondern ist für mich auch ein Rückzugsort und ein Zuhause – farbenfroh, persönlich und alles andere als nüchtern.
Ich gehöre zu den „Höhlenmenschen“, die sich in kleinen Wohnungen mit kleinen Zimmern wohl fühlen. Jeder Quadratmeter ist potenzielle Stellfläche, die Wände überlebensnotwendiger Platz für Hängeschränke und Regale. Mein absoluter Favorit unter den Möbeln ist der Raumteiler, weil er zusätzliche Ablagemöglichkeiten bringt. Deko auf Kommoden? Fehlanzeige – das würde wertvolle Nutzfläche in Anspruch nehmen.
Ich mag es farbig und kuschelig – und das merkt man auch meinem Büro an (das sich nicht in meiner Wohnung befindet). Mit Luftmatratze könnte ich dort sogar übernachten. Decke und Kissen? Liegen bereit. Wasserkocher, Kaffeemaschine, Kühlschrank und Toaster – alles da.
Dass ich dank meiner Selbständigkeit aus meinem Arbeitplatz eine Wohlfühlplatz machen kann, empfinde ich als großes Privileg.
Mein Büro ist nicht nur ein Ort zum Arbeiten, sondern auch ein Ort für das, was mir wichtig ist. Zwei Regale sind gefüllt mit Andenken an meine Eltern – Erinnerungen, die sonst im Keller geblieben wären. Die Glaskugeln, die meine Mama so liebte. Die Bücher meines Papas, zwei davon noch aus seiner Jugend. Den Brockhaus hat er damals in kleinen Raten abbezahlt, sogar noch in den ersten Ehejahren, wie meine Mama oft erzählte. Schön, dass ich diese Geschichten jetzt beinahe täglich um mich habe.
Seit 25 Jahren schreibe ich für die Grüne Branche: Fachartikel, Kundenzeitschriften, Broschüren, Werbetexte – und ich fotografiere Gärten. Besonders fasziniert mich am Garten- und Landschaftsbau bis heute eines: die Menschen. Wie ich zur Branche kam und warum sie mich nie losgelassen hat, erzähle ich hier.
Mein Einstieg in die Grüne Branche
Im Mai 2000 begann meine Reise mit einem Job bei einem Kundenzeitschriften-Verlag. Dort sollte erstmals eine Fachzeitung für Landschaftsgärtner entstehen. Der Verlag war nicht Herausgeber, sondern Dienstleister. Allerdings hatte niemand in der Redaktion Erfahrung mit dem Garten- und Landschaftsbau. Das spiegelte sich in der ersten Ausgabe der „campos“ wider – sie war inhaltlich so schwach, dass ein anderer Fachzeitschriften-Verlag seine Unterstützung anbot. Kurze Zeit später wechselte ich samt Zeitung in diesen neuen Verlag.
Die erste „richtige“ Fachzeitung für Landschaftsgärtner
Im Oktober 2000 erschien die erste „campos“ unter neuer Leitung. Das Exemplar, das ich oben auf dem Bild in den Händen halte, ist nun 25 Jahre alt. Im September hatte die Fachmesse GaLaBau in Nürnberg stattgefunden – für unser Redaktionsteam ein Glücksfall und für mich eine Offenbarung. Ich lernte Landschaftsgärtner live kennen, erlebte große Unterstützung und bekam einen umfassenden Überblick über Maschinen, Materialien und Dienstleistungen, die für den Garten- und Landschaftsbau wichtig sind.
Auf eigenen Füßen im Garten- und Landschaftsbau unterwegs
Als mein „Baby“, wie ich die „campos“ immer genannt habe, dem Kindergartenalter entwachsen war, habe ich mich selbstständig gemacht – und bin der Grünen Branche bis heute treu geblieben. Auch nach dem Verkauf der „campos“ an den Ulmer-Verlag, für den ich regelmäßig schrieb, konnte ich mit einigen Artikeln zu meinen Wurzeln zurückkehren. Die „campos“ gibt es als Zeitung nicht mehr, aber in verschiedenen regionalen GaLaBau-Newslettern lebt der Name weiter.
Heute: Marketing, Texte und Kundenzeitschriften für GaLaBau-Betriebe
Auch nach 25 Jahren begeistert mich die Arbeit für die Grüne Branche. Vielleicht liegt es daran, dass Menschen, die mit Pflanzen – mit Lebewesen – arbeiten, besondere Menschen sind. Inzwischen schreibe ich nicht nur Fachartikel. Mit den GartenVisionen biete ich GaLaBau-Betrieben ein bezahlbares, individualisiertes Kundenmagazin an. Ich verfasse Pressetexte, Texte für Webseiten und Newsletter. Gemeinsam mit einem Grafiker entstehen Logos, Broschüren, Flyer, Anzeigen und weitere Werbemittel. Und wir fotografieren Gärten für unsere Kunden – grüne Oasen, die mich immer wieder daran erinnern, was ich an dieser Branche liebe: die einzigartige Verbindung von Kreativität und Bodenständigkeit.
Was mich an der Branche immer wieder berührt
Die Grüne Branche ist für mich nicht nur ein Berufsfeld, sondern eine Herzensangelegenheit. Die Menschen, die dort arbeiten, haben einen besonderen Blick für das Leben, für Wachstum und für Gestaltung. Auch nach 25 Jahren schreibe ich ihre Geschichten mit Freude und Leidenschaft.
Sie sind selbst im Garten- und Landschaftsbau tätig und möchten Ihre Geschichte erzählen? Melden Sie sich gern – ich helfe Ihnen, Ihre Leidenschaft in Wort und Bild sichtbar zu machen.
Zwei Städtetrips, ein Jubiläum und eine Bergwanderung – der Juni war vollgepackt mit netten Begegnungen, freudigen Ereignissen und einem Abschied zum richtigen Zeitpunkt.
Jubiläum
Mein Juni 2025 begann mit einem Jubiläum: 20 Jahre Selbständigkeit als freiberufliche Journalistin. Ich erinnere mich noch genau: im April 2005 habe ich meinem Papa gesagt, dass ich meine Festanstellung in einem Redaktionsbüro gekündigt habe. Ich glaube, er hatte ungefähr ein Jahrzehnt Bauchschmerzen, ob das auch alles gut geht. Ja, es ist gut gegangen – und das bleibt auch so. Das Jubiläum hat er leider nicht mehr miterlebt, aber zumindest 18 Jahre erfolgreiche Freiberuflichkeit.
Kurztrip nach Hamburg
Ein Highlight im Juni war eine Geschäftsreise nach Hamburg. Dort fand die Mitgliederversammlung von Element Green statt, einem Netzwerk von Innenraumbegrünern, das seit diesem Jahr zu meinen Kunden gehört. Darüber freue ich mich übrigens sehr. Zum einen, weil die Firmen spannende, kreative Projekte realisieren, beispielsweise den Living Tree im Radisson Hotel in Berlin. Zum anderen, weil es ganz besondere Menschen sind – wie viele, die mit Grün ihren Lebensunterhalt verdienen. Und wie bei allen Veranstaltungen, die von Gärtnern organisiert werden, gab es ein tolles (und natürlich auch grünes) Rahmenprogramm. Am ersten Abend bekamen wir eine Führung durch den Hamburger Bunker, am zweiten Abend gab es eine Hafenrundfahrt mit Besuch im Miniaturwunderland.
Blick vom BunkerGrüne Wände am Hamburger BunkerUrban Gardening auf dem BunkerBlick zum FC St. Pauli, wo gerade der Nachwuchs trainiert wird.Bunte BlütenweltHafenrundfahrtIndustrieästhetikSonnenuntergang vom Wasser aus
demopark – alle zwei Jahre wieder
Im Juni fand in Eisenach die Freilandmesse demopark statt. Und ich habe – wie jedes Jahr – festgestellt, dass Messebesuche nicht zu meinen Lieblingsterminen gehören. Große Menschenmengen an einem Ort finde ich herausfordernd. Ich lebe in einem relativ überschaubaren Ort im Allgäu und habe auf Messen nach einer halben Stunde meistens schon mehr Leute gesehen als sonst in einem Monat. Was ich allerdings mag: Kollegen wiedersehen und mich mit Firmenvertretern, die ich sonst nur per Mail kenne, live treffen.
Ein Kollege hat die Freilandmesse in Eisenach treffend als 30er-Messe beschrieben: entweder 30 Grad Hitze oder 30 Stundenkilometer Wind oder 30 Liter Regen auf den Quadratmeter. Was er vergessen hat: 30 Kilometer Stau auf den Zufahrtswegen zur Messe. Die Anfahrt dauerte jeden Tag zwei Stunden – das ist wohl das Los, wenn man nicht schon um 8 Uhr auf die Messe fährt. Und in diesem Jahr legte der Wind sogar noch einen Zahn zu: am zweiten Messetag wurde die demopark um 15 Uhr wegen Sturmwarnung sogar geräumt – siehe Video. Ganz so schlimm wie befürchtet wurde es dann allerdings doch nicht.
Die Feuerwehr räumt potenzielle Flugobjekte auf der demopark ab.
Besondere Mission auf dem Edelsberg
Nach drei Tagen Messe habe ich mir einen freien Tag gegönnt – mit einer besonderen Mission. Im November 2023 ist mein Papa gestorben. Ich habe auf Nachfrage ein kleines Tütchen mit seiner Asche bekommen. Im April habe ich einen Teil davon im Schönbuch verstreut – seinem Lieblingswald, in dem er gerne und viel spazieren gegangen ist, als er noch in Weil im Schönbuch gewohnt hat.
Seine Urlaube hat er fast immer in Nesselwang verbracht und sich die dortige Bergwelt erwandert. Also habe ich das schöne Wetter genutzt und bin mit dem anderen Teil der Asche auf den Edelsberg gewandert. Jetzt ist Papa für immer an seinen Lieblingsorten. 2024 konnte ich auf diese Weise noch nicht Abschied nehmen – in diesem Jahr fühlt sich das sehr passend und sehr friedlich an. Und ich glaube, es hätte ihm gefallen.
Blick vom EdelsbergAuf dem Weg zum GipfelTschüß Papa!
In den sozialen Netzwerken aktiv zu sein, gehört für viele Garten- und Landschaftsbau-Betriebe inzwischen zum Alltag. Doch gerade bei der Gestaltung von Videos und Reels für Instagram oder Facebook gibt es ein Detail, das schnell übersehen wird – aber teuer werden kann: die rechtssichere Nutzung von Musik.
Ich selbst habe kürzlich eine Instagram-Story mit Musik gepostet und einen Link zu meiner Website eingefügt. Ein Freund machte mich darauf aufmerksam, dass diese Kombination aus Musik und kommerziellem Kontext problematisch sein kann. Und weil ich regelmäßig kreative Beiträge aus dem Garten- und Landschaftsbau sehe, teile ich diesen Social Media Tipp für den Galabau gern weiter*.
Musik in Social Media – was für Unternehmen gilt
Viele wissen nicht: Wer einen Business-Account auf Instagram oder Facebook nutzt, darf nicht automatisch auf dieselben Musikstücke zugreifen wie private Nutzer und Nutzerinnen. Auch wenn manche Titel verfügbar sind, heißt das noch lange nicht, dass sie für kommerzielle Zwecke (z. B. für einen Firmen-Post) genutzt werden dürfen.
Drei bessere Alternativen
1. Meta Sound Collection
Eine zuverlässige Quelle für rechtssichere Musik bietet die Meta Sound Collection – vorausgesetzt, das Unternehmen verfügt über ein Facebook-Unternehmenskonto. In der Meta Business Suite lässt sich diese Sammlung unter „Alle Tools“ aufrufen. Die dort enthaltenen Musikstücke sind für die kommerzielle Nutzung freigegeben.
Wer auch ohne Umweg über die Business-Suite auf Instagram posten möchte – so gehts:
• Titel in der Meta Sound Collection auswählen • prüfen, ob sie auch über die Instagram-Audiofunktion verfügbar sind • wenn ja: speichern und bedenkenlos verwenden
2. Lizenzfreie Musik kaufen
Wie bei Stockfotos gibt es auch Musik-Plattformen, auf denen du lizenzfreie Songs erwerben kannst – entweder per Abo oder als Einzeltrack. Wichtig: Schau dir genau an, ob (und wie) du den Künstler nennen musst. Das ist Teil der Lizenzbedingungen.
3. KI-generierte Musik Auch Künstliche Intelligenz bietet neue Wege: Mit Tools wie Suno oder Udio lassen sich individuelle Musikstücke auf Basis von Textvorgaben („Prompts“) erzeugen. Für die kommerzielle Nutzung ist allerdings in der Regel ein kostenpflichtiger Pro-Plan erforderlich.
Rechtlich noch ungeklärt: Im Januar 2025 hat die GEMA Klage gegen Suno eingereicht – mit dem Vorwurf, dass die KI auf urheberrechtlich geschützte Werke trainiert wurde. Aktuell hat das zwar keine unmittelbaren Auswirkungen auf Nutzerinnen und Nutzer – die rechtliche Lage könnte sich jedoch ändern.
Lieber auf Nummer sicher gehen
Die Wahrscheinlichkeit, dass ein kleiner Gartenbaubetrieb juristischen Ärger wegen der Nutzung von Songs internationaler Musikstars bekommt, mag gering erscheinen – ausgeschlossen ist sie nicht. Und: Auch wenn es sich „nur“ um einen Instagram-Post handelt – unerlaubte Musiknutzung stellt eine Urheberrechtsverletzung dar und kann im Ernstfall teuer werden.
Mein Tipp: Wer regelmäßig mit Musik auf Instagram arbeitet, sollte sich mit den Nutzungsrechten vertraut machen – und bei Unsicherheiten lieber auf rechtssichere Alternativen zurückgreifen.
*Dieser Post ist rein informativ und keine Rechtsberatung. Rechtssichere Auskünfte bekommst du nur bei einem Medienanwalt.