Mein Büro war nie ein typischer Arbeitsraum sondern ist für mich auch ein Rückzugsort und ein Zuhause – farbenfroh, persönlich und alles andere als nüchtern.

Ich gehöre zu den „Höhlenmenschen“, die sich in kleinen Wohnungen mit kleinen Zimmern wohl fühlen. Jeder Quadratmeter ist potenzielle Stellfläche, die Wände überlebensnotwendiger Platz für Hängeschränke und Regale. Mein absoluter Favorit unter den Möbeln ist der Raumteiler, weil er zusätzliche Ablagemöglichkeiten bringt. Deko auf Kommoden? Fehlanzeige – das würde wertvolle Nutzfläche in Anspruch nehmen.

Ich mag es farbig und kuschelig – und das merkt man auch meinem Büro an (das sich nicht in meiner Wohnung befindet). Mit Luftmatratze könnte ich dort sogar übernachten. Decke und Kissen? Liegen bereit. Wasserkocher, Kaffeemaschine, Kühlschrank und Toaster – alles da.

Dass ich dank meiner Selbständigkeit aus meinem Arbeitplatz eine Wohlfühlplatz machen kann, empfinde ich als großes Privileg.

Mein Büro ist nicht nur ein Ort zum Arbeiten, sondern auch ein Ort für das, was mir wichtig ist. Zwei Regale sind gefüllt mit Andenken an meine Eltern – Erinnerungen, die sonst im Keller geblieben wären. Die Glaskugeln, die meine Mama so liebte. Die Bücher meines Papas, zwei davon noch aus seiner Jugend. Den Brockhaus hat er damals in kleinen Raten abbezahlt, sogar noch in den ersten Ehejahren, wie meine Mama oft erzählte. Schön, dass ich diese Geschichten jetzt beinahe täglich um mich habe.